STORY

…“i bin a überzeugter Naturbursch mit Visionen“…

Neben meiner skifahrerischen Karriere erschien mir ein erfolgreicher Schulabschluss an der Ski-Hotelfachschule Bad Hofgastein mit einer 4 jährigen Ausbildung als sehr wichtig! Der Schwerpunkt lag in der Heranführung an den professionellen Skirennsport und einer touristischen Ausbildung.

Im Frühjahr 2003 wurde mit meinem Manager und Trainer Hans Frick eine Entscheidung getroffen, die mein Leben komplett ändern sollte. Trotz großartiger Erfolge im Fis-Citizen Bereich, unter anderem „Arnold Lunn Gesamtweltcupsieger 2002/03„, wurde mir die nötige Unterstützung des ÖSV verwährt.

Aufgrund dieser Leistungssteigerungen und Erfolge stand ein Karriereende nie zur Diskussion. Ganz im Gegenteil, wir waren von unserer Stärke und unseren Fähigkeiten überzeugt. Nach langen Überlegungen entschieden wir uns für einen Nationenwechsel mit der Republik Moldova. Damals wussten wir noch nicht welche Hürden bzw. bürokratischen Hindernisse uns bevorstehen würden.

In der Zeit von 2003 bis 2008 wurde mir in der Sport Marketing Agentur Active World unter der Leitung von Hans Frick die Möglichkeit geboten, mich professionell auf den Rennsport zu konzentrieren.

Heute blicken wir auf 6 Jahre Trainingsarbeit zurück. Für die meisten unvorstellbar, nur Kondition-, Mental-, und Skitraining, keine Berechtigung für Renneinsätze.

Eine Zeit, die mich maßgeblich geprägt hat. Das Ziel nie aus den Augen verlieren, den Blick immer nach vorne richten, den Glauben an sich niemals verlieren, geduldig auf seine Chance warten, diese Weisheiten wurden zu meinem Lebensmotto.

I have a dream… seit meiner frühen Jugend verfolgte ich das Ziel im Skizirkus erfolgreich zu sein! Nach dieser langen Durststrecke wurde mir im August 2009 die Moldauische Staatsbürgerschaft verliehen, ab diesem Zeitpunkt bin ich im Besitz einer Doppelstaatsbürgerschaft. Jetzt steht meinem Jugendtraum nichts mehr im Wege, meine Wahlheimat, die Republik Moldova im internationalen Skizirkus bzw. bei Großereignissen zu vertreten.

Die Trainingseinheiten im Herbst 2009 waren geprägt von einer Jubelstimmung – endlich konnte eine gezielte Vorbereitung durchgeführt werden. Die ersten Rennen waren für den Zeitraum 24. bis 27. Nov. 09 in Davos (Schweiz) eingeplant. Die Rückkehr war bestens organisiert, jedoch ein fürchterlicher Sturz beendete vorzeitig meine Olympiasaison (Diagnose: Verletzung Kreuzband, Meniskus, Seitenband und Knorpelabsplitterung).

Auch dieses Ereignis konnte uns nicht aus der Bahn werfen, bereits einen Tag nach der Entlassung aus dem Krankenhaus (nach erfolgreicher OP) begannen wir wieder mit dem Aufbautraining, nach 4 Monaten stand ich schon wieder auf den Skiern – für die meisten fast unvorstellbar – aber mein Trainer und ich haben schon andere Herausforderungen gemeistert.

Die Saison 2010/11 stand ganz im Zeichen „Rückkehr in den Wettkampf“. Durch die hohen Startnummern (Nationenwechsel – keine Fis-Punkte) und den daraus resultierenden schlechten Pisten war Geduld oberstes Gebot. Am Ende der Saison gab es die ersten kleinen Erfolge – nach dem Motto, jede Verbesserung in der Startliste ist ein wichtiger Schritt nach vorne.

Das Highlight 2011 war die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Garmisch/Partenkirchen – der Start im Super-G war eine besondere Herausforderung und ein schöner Erfolg.

Das Training in der Saison 2011/12 wurde verstärkt auf die Disziplin Super-G ausgerichtet. Jeder Start brachte eine Verbesserung in der Weltrangliste, bis ich wieder bei einem Super-G in Italien (20.01.12 mein Geburtstag) auf den Boden der Realität zurückgeholt wurde, eine neuerliche schwere Verletzung im linken Knie. Die Saison war damit vorbei, es mussten Entscheidungen getroffen werden. Wir gingen einen alternativen Weg, diesmal keine Operation des Kreuzbandes, rückblickend wurden wir für unseren Mut belohnt, in einem wesentlich kürzeren Zeitraum konnten wir wieder mit dem Training beginnen.

Zu Beginn der Saison 2012/13 wurde eine Richtungsentscheidung für meine weitere Laufbahn getroffen. 100 %ige Konzentration auf die „Speedbewerbe“. Gestartet wurde mit den Europacuprennen auf der Reiteralm/AUT, weitere Einsätze auf FIS- und Europacup-Ebene folgten bis zum Start bei der Weltmeisterschaft 2013 in Schladming, der Super-G war eine Wahnsinn, schlechte Sicht und eine brutale Piste.

Nach der WM ging es in dieser Tonart weiter, jede Woche ein Start bei einer Abfahrt (inkl. Training) oder einem Super-G. Wertvolle Erfahrungen, eine Stärkung meines Selbstvertrauens und ein großer Sprung in der Startliste nach Vorne war das Ergebnis. In den Disziplinen Abfahrt, Super-G und Super-Kombi konnte ich mich auch für die Olympischen Winterspiele 2014 in Sochi qualifizieren.

Nach einer Saison ohne Verletzungen und der Qualifikation für Sochi 2014 blicken wir sehr optimistisch in die Wintersaison 2013/14.

Die Olympischen Winterspiele 2014 in Sochi sind Geschichte, die Erfahrungen und Eindrücke bleiben aber unvergesslich. Mein Start im Super-G war geprägt von guten ersten Zwischenzeiten, dann leider der Ausfall kurz vor dem Ziel. Auch ohne Zielankunft ging ein Traum für mich in Erfüllung, ein Start bei den „Olympischen Spielen“. Nach Sochi ging es wieder zurück auf die FIS-Tour, wo ich mich besonders in der Abfahrt verbessern konnte, die Belohnung, mein bestes „Ranking“ in der Weltrangliste und damit verbunden – bessere Startnummern – für die nächste Saison 2014/15.